Tanz mit dem Roboter

Greifer im Einsatz bei Tanz-Performance in London

Roboter kommen in Filmproduktionen meist relativ schlecht weg. Sieht man sich die aktuellen Hollywood Blockbuster an, werden diese oft als bedrohliche Mördermaschinen, finstere Gestalten mit bösen Absichten oder formwandelnde Außerirdische dargestellt, die in belebten Großstädten mit ihrem menschlichen Gegenüber epische Kämpfe austragen.  Dabei hatten die Filme der 80er Jahre noch mit dem freundlichen Roboter Johnny 5 aus „Nummer 5 lebt!“ oder  „D.A.R.Y.L.- der Außergewöhnliche“ aufgewartet. Aber dann erschienen mit Schwarzenegger & Co. die fiesen Terminatoren oder die Alien-Reihe auf der Leinwand. Kein Wunder also, dass die Öffentlichkeit beim Gedanken an eine Zukunft mit Robotern und künstlicher Intelligenz auch Visionen von einer Herrschaft der Maschinen im Kopf hat.

Beim Betrachten der momentanen Welt um uns herum und speziell  beim Blick auf die Menschen, die mit Robotern arbeiten, zeigt sich jedoch ein völlig anderes Bild. Heutzutage werden Roboter z.B. im medizinischen Umfeld eingesetzt, um komplexe und komplizierte chirurgische Eingriffe durchzuführen. Als verlässliche Assistenten übernehmen Medizinroboter Aufgaben, die das menschliche Können überschreiten oder auf Dauer für Chirurgen, Internisten oder Pfleger nicht erfüllbar sind.

Mit dieser zweigeteilten Wahrnehmung von Robotern im Hinterkopf, hatten die Macher von der BR Innovation Agency (BRIA) im Rahmen des letztjährigen renommierten London Design Festivals ihre ganz eigene Tanz-Installation entwickelt. Ihnen ging es laut Brooke Roberts-Islam, Fashion Tech Innovator und Co-Direktorin der BR Innovation Agency (BRIA), darum, die Grenzen der Mensch-Roboter-Interaktion zu erforschen und dem Menschen die traditionelle "Angst" vor Robotern bzw. künstlicher Intelligenz zu nehmen. Die Wahrnehmung der Öffentlichkeit über die zunehmende Verbreitung von Robotertechnologie sollte den Menschen zugänglicher gemacht und für sie weniger abschreckend erscheinen.

Die Choreographie dieser ungewöhnlichen Tanzperformance für Menschen und Maschinen mit dem Titel „Slave/Master“ stammte von Rose Alice Larkings, künstlerische Leiterin beim London Contemporary Ballet Theatre. Die Ballett-Performance bildete das Kernstück einer mehrdimensionalen Installation im Londoner Victoria & Albert Museum. Neben der Choreographie war Alice Larkings auch im Tanz selbst involviert. Zusammen mit Merritt Moore waren sie die Tänzerinnen, die sich ihren Roboter-Tanzpartnern anfangs noch mit zögerlicher Neugier näherten. „Allerdings schlug die Stimmung rasch um. Aggressiv und dominant schwelgten die Menschen geradezu in dem Machtgefühl, die Bewegungen der Roboter lenken und beeinflussen zu können. Zum Schluss wirkten die Roboter erschöpft und besiegt; sie versuchten, ihren menschlichen Unterdrückern auszuweichen“, beschrieb Rose Alice Larkings die Situation. „Man fand nicht mehr zusammen, es gab keine Versöhnung und kein Happy End.“ In einer Szene hielt einer der Roboter inne und vermittelte durch seine Gestik Atemlosigkeit, während er sich redlich bemühte, mit seinem menschlichen Partner mitzuhalten.

Für die Installation des Londoner Festivals wurden kollaborative Roboter – sogenannte Cobots - des Augsburger Roboterherstellers KUKA eingesetzt, die zusammen mit Menschen in ein und derselben Arbeitsumgebung sicher interagieren können. Die Greifer für die KUKA Cobots wurden dabei von der britischen Niederlassung des Rheinauer Greiftechnikspezialisten Zimmer Group in Zusammenarbeit mit dem Automatisierungsunternehmen Adelphi Automation geliefert. Im Hinblick auf diese außergewöhnliche Performance entschied man sich dabei für Greifer der Serie GPD5010NC-00-A der Zimmer Group. Die Universal-Greifer der Serie GPD5000 stehen mit ihrer eleganten Stahl/Stahl-Führung für dauerhafte Präzision, Robustheit und Langlebigkeit.

Die Wahl der GPD5000 Serie erscheint umso passender vor dem gestalterischen Hintergrund, dass Greifer der gleichen Serie im Jahr 2018 viermal mit dem IF Designpreis sowie drei Mal mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet wurden.

 „Dank der Unterstützung führender Experten von KUKA Robotics, Adelphi Automation und SCM Handling sowie mithilfe von Autodesk-Software konnten wir unsere Roboter so programmieren, dass sie neben den „echten“ Tänzern auf der Bühne agieren und auf deren Bewegungen reagieren können, ohne ein Sicherheitsrisiko darzustellen“, so Brooke Roberts-Islam.

Zu sehen war diese außergewöhnliche Tanz-Performance „Slave/Master“ während des gesamten Veranstaltungszeitraumes des London Design Festivals in der Raphael Gallery im Victoria & Albert Museum. Die Aufführungen waren jeweils achtmal am Tag zu bestaunen.

Ein Video dieser besonderen Tanzperformance finden Sie hier:  https://www.youtube.com/watch?v=nEqKwNaIse8

Das Bild zeigt eine Tänzerin des Londoner Balletts zusammen mit einem KUKA Roboter und Zimmer Greifer Quelle: Ian Allardyce @reallynicecontent